Wir sehen immer wieder, daß hübsche, junge Leute kein Glück bei Frauen haben, während rothaarige, krumme und häßliche Männer die schönsten Damen für sich gewinnen.

Weshalb?

Weil die hübschen, jungen Leute nicht wissen, wie man mit Frauen umgehen muß, und weil die anderen das Geheimnis kennen.

Ich habe für ihr Unglück etwas übrig und will ihnen ein paar Ratschläge erteilen.

Vor allem: Wenn Sie verliebt sind, brauchen Sie nicht sofort Ihren Frack anzuziehen, die weiße Krawatte umzubinden, einen Blumenstrauß in die Hand zu nehmen und der geliebten Frau zu sagen:

»Mein Engel, ich kann nicht ohne Sie leben. Küssen Sie mich!«

Das ist einfältig und dumm.

Machen Sie es so:

Sie kommen eines Abends in der Dämmerung zu ihr. Vorher haben Sie einige Zitronen gegessen und sind sehr bleich. Die Augenränder haben Sie mit verkohlten Zündhölzern ein wenig dunkel gefärbt. Sie setzen sich in eine Ecke und seufzen.

»Warum sind Sie traurig?« fragt die Dame. »Haben Sie Pech in Ihrem Beruf?«

»Der Beruf! Ach, was kümmert mich heute der Beruf.«

»Aber Sie sind so blaß!«

»Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen.«

»Weshalb, um Himmels willen?«

»Fragen Sie nicht! Sie sind schuld – ich habe von Ihnen geträumt . . .«

»Mein Gott! Aber ich. kann doch nichts dafür – es tut mir wirklich leid.«

Hören Sie? Es tut ihr leid. Sie tun ihr leid!

»Quälen Sie sich doch nicht!« sagt die Dame.

Sie stehen auf. Sie nähern sich ihr, als wollten Sie sich verabschieden. Sie küssen ihre Hand! Die Dame blickt sie an und lächelt. Das ist der Augenblick! Wenn Sie ihn versäumen, möchte ich für nichts einstehen !

Weitere Ratschläge kann ich Ihnen übrigens nicht geben. Oder haben Sie Weiteres von mir erwartet? . . . Später dürfen Sie nach Hause gehen . . .

*

Ich kannte einen Mann, der diesen Vorgang sehr vereinfachte. Wenn er mit einer Frau allein blieb, umarmte er sie ohne weitere Umstände.

Ich fragte ihn einmal:

»Wie kannst du so stürmisch vorgehen? Ist es dir immer geglückt?«

»Nicht immer. Aber Frauen sprechen nicht viel in solchen Fällen. Sie machen keinen Wirbel. Gelegentlich ohrfeigen sie dich. Aber von hundert Frauen tun das höchstens sechzig. Ich arbeite also mit vierzig Prozent Nutzen. Soviel verdient nicht einmal ein Bankdirektor.«

Nur nebenbei: es handelte sich um einen hübschen, großgewachsenen Mann. Wenn man klein und zart ist, verläßt man sich besser nicht auf diese Methode. In solchen Fällen wirkt es mehr, zu seufzen:

»Gnädige Frau: ich habe von Ihnen geträumt . . .«

*

Einer meiner Freunde arbeitete in Porzellan – das ist einfach und billig. Vor langer Zeit kaufte er auf einer Auktion eine Porzellankatze und einen Chinesen mit wackelndem Kopf. Seither pflegt er zu sagen:

»Lieben Sie altes Porzellan?«

Kennen Sie eine Frau, die den Mut hat, nein zu sagen?

»Ich habe eine hübsche Sammlung alter Porzellanfiguren. Wollen Sie meine Sammlung sehen?«

Wenn die Dame Ihre Wohnung verläßt und den Hut aufsetzt, fragt sie gewöhnlich:

»Ach ja, Sie wollten mir Ihr berühmtes Porzellan zeigen. Wo steht es denn?«

»Dort drüben!« Stoß den Chinesen! Er wird zu wackeln beginnen. Wenn sie dann die Tür hinter sich zuschlägt, schüttelt der Porzellanchinese immer noch nachdenklich seinen Kopf . . .

*

Zuletzt: die Frauen sind poetisch veranlagt. Und der Geiz ist eine prosaische Sache.

Mein Freund verlor die Liebe einer Frau, weil er ihr im Kaffeehaus gesagt hatte:

»Der Mokka kostet fünf Rubel. Du hast mit deinen reizenden Zähnen ein Stück von meinem Kuchen abgebissen – das macht zehn Kopeken. Außerdem habe ich zwanzig Kopeken Trinkgeld gegeben. Ich bekomme also fünf Rubel und dreißig Kopeken von dir.«

Ein Mann, der so spricht, ist im selben Augenblick erledigt.

*

Sie sehen also: ganz ohne Kleingeld geht es nicht!